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Geht das? Die einfache Antwort ist JA...aber

In Zusammenhang mit der Pflege von Li-Ionen Akkus wird auch manchmal von “Akku-Voodoo” gesprochen. Gemeint ist damit ein übermässiger Aufwand bei der Pflege der Akkus, um die Lebensdauer zu erhöhen.
Im Grundsatz kann man davon ausgehen, dass bei gemanagten Akkus das Battery Management System (BMS) so ausgelegt ist, dass es das Optimum zwischen Leistung und Lebensdauer aus dem Akku herausholt. Auch das Stromer BMS tut dies. Dennoch gibt es Möglichkeiten, dem BMS unter die Arme zu greifen und die Akkulebensdauer zu erweitern. Folgendes kann vom Anwender gemacht werden:


1.) Laden bei… °C

In der Praxis lohnt es sich, neben den bereits im Abschnitt "Pflege: Betrieb / Lagerung / Sicherheit" beschriebenen Punkte, folgendes zu beachten:

Aussentemperatur > 10 °C
Im Hochsommer sollte man den Stromer nicht stundenlang an der prallen Sonne stehen lassen. Nach einer Fahrt im Hochsommer mit maximaler Unterstützung kann die Akkutemperatur über 40 °C steigen. Bevor man den Akku lädt sollte man ihn abkühlen lassen.

Aussentemperatur < 10 °C
Hier ist zu unterscheiden, ob man
a.) länger gefahren ist und der Akku “Eigenwärme“ entwickelt hat oder
b.) einen Kaltstart hinlegen will.

Ist der Akku ausgekühlt (b) sollte der Akku in einem temperierten Raum zuerst aufgewärmt und dann aufgeladen werden. Weiter sollte der Akku erst kurz vor der Fahrt eingesetzt werden.

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Zur Sicherheit verhindert das Stromer BMS ein Laden des Akkus unter 0 °C und über 40 °C.

Die Akkutemperatur kann in der Omni App abgelesen werden.


2.) Ladehub begrenzen

Wird ein Akku regelmässig auf 0% SoC heruntergefahren und danach auf 100% SoC aufgeladen wird dies die Lebensdauer verkürzen.

Kann man sich aufgrund der benötigten Tageskilometer eine Teilentladung/Ladung leisten empfiehlt es sich den Ladehub bzw. den DoD (Depth of Discharge) zu beschränken. In der Praxis heisst dies einen SoC-Bereich von 10 - 80 (max. 90%) zu nutzen. Der Akku sollte also nicht komplett leer gefahren aber auch nicht voll aufgeladen werden.

Viele Akkuhersteller schränken die effektiv verfügbare Energiemenge zugunsten der Lebensdauer über das BMS von vornherein ein und legen oben wie unten einen Puffer an. Die Anzeige von 0% SoC (State of Charge) heisst also nicht zwingend einen leeren und 100% einen vollen Akku.

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Beim Stromer BQ983 Akku sind nur etwa 90% der Nennkapazität nutzbar. Von 983 Wh bei einem neuen Akku bleiben also für den effektiven Fahrbetrieb nur etwa 890 Wh. Dafür ist auch die gesetzliche Lichtreserve am unteren Ende verantwortlich.

Nutzt man die physikalisch, chemischen Grenzen einer Li-Ionen Zelle vom Typ 18650 voll aus (Nutzung der effektiven Kapazität) liegt die durchschnittliche Ladezyklenzahl bei ca. 350 - 500 Zyklen bis zu ihrem Lebensende (EoL=End of life). Begrenzt man den Ladehub (DoD) ist eine Verdopplung oder mehr der Ladezyklen möglich. Mehr zum Thema gibt es hier oder hier.

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Alle paar Ladevorgänge ist es nötig den Akku 100% aufzuladen, um das sog. Balancing der Zellen zu ermöglichen.


3.) Zusatzakku (Extender) verwenden

Eine nachhaltige Möglichkeit die Lebensdauer zu verlängern ist die Verwendung eines Zusatzakkus (Extender) parallel zum Hauptakku. Dabei vermindert sich der max. Spitzenentnahmestrom pro Zelle und auch bei max. Rekuperation werden die Zellen nicht überlastet. Auch das reguläre Laden wird nochmals schonender.

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Stromer bietet keine Möglichkeit einen Extender in die Bordelektrik einzubinden. Wie ein Extender Akku bei Stromer trotzdem betrieben werden kann ist z.B. im Stromerforum.ch nachzulesen.


Lebensdauer-Rechner

Stephan Klapszus hat einen Onlinerechner bereitgestellt, mit dem man verschiedene Parameter wie SoC (State of Charge); DoD (Depth of Discharge); Anzahl Ladezyklen/Wo; die Ladegeschwindigkeit etc. einstellen kann. Als Resultat erhält man die Anzahl möglicher Ladezyklen und eine Schätzung der Lebensdauer in Jahren. SK betont, dass es sich um eine Annäherung an diese Werte handelt, basierend auf einem Mix von verschiedenen Li-Ionen Akkus. Für genauere Ergebnisse müsste man für jeden Akkutyp einen eigenen Rechner realisieren.



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